Weile an dieser Quelle

(Epistel 82)

Weile an dieser Quelle, ein kleines Frühstück ist zur Stelle,
Rotwein mit Pimpernelle und Bekassinen zart und fein.
Sag, wieviel Flaschen sollen aus unser'm Korb, dem übervollen,
leer in das Gras hinrollen, durch Kräuterdüfte klar und rein.
Dein Mittagswein schäumt aus dem Krüglein helle ins Glas hinein.
Weile an dieser Quelle und hör des Waldhorns Ton im Frei'n.

Himmel, welch süße Stunden von Laub und Blüten reich umwunden,
Linden uns grün umrunden, manch kühle Laube golddurchwebt.
Lieblich weht's hier im Schatten, wo durch's Gezweig auf weichen Matten
Licht sich und Dunkel gatten, wenn leicht Gewölk am Himmel schwebt.
Schön Ulla bebt, die Scheue ist entschwunden, ihr Glas sie hebt.
Himmel, welch süße Stunden von tausend Blumen hold umhegt.

Sieh, wie die Nymphe eilet und wie ihr Händchen nimmer weilet,
Ei und Oliven teilet auf Rosenteller, ihr und mir.
Dann, mit dem Löffel wieder, schöpft sie die Sahne unterm Flieder,
sanft schwillt der Flor am Mieder, die Mandeltorte reicht sie mir.
Recht weiß und schier, wie sie's geschickt zerteilet, das Huhn zum Bier.
Sieh, wie die Nymphe eilet und schwitzt in lieblichem Pläsier.

Blaset, ihr Musikanten, mit Äol blast von Bergeskanten,
singet, soll'n alte Tanten ihr Maul zerreißen über mich.
Schnaps her, und scharf wie Feuer, eins pro secundo für die Steuer,
Schankwirt, das Ungeheuer, summiert die Zeche, widerlich.
Klang, du und ich, Klang, Ullas Amaranten, auf Hieb und Stich.
Blaset, ihr Musikanten, Schnaps, Tanz und Weib auf ewiglich.